Als Autorin für Audiodeskription erstelle ich Textfassungen für Filme, die auch blinden und sehgeschädigten Menschen einen Zugang zu diesem Medium ermöglichen. Diese Texte werden im Anschluss von professionellen Sprecher*innen in einem Studio aufgenommen und stehen als Download fürs Smartphone im Internet zur Verfügung, sodass Blinde und Sehende Kino gemeinsam erleben können. Bei Produktionen fürs Fernsehen kann die Tonspur der Audiodeskription zusätzlich freigeschaltet werden.
Für die Audiodeskription nutze ich die textfreien Passagen eines Films für Beschreibungen, die die wesentlichen visuellen Informationen des Films wiedergeben. Das beginnt oft mit der Einführung der auftretenden Personen (Nennung ihres Namens und nach Möglichkeit Beschreibung des Aussehens), um im weiteren Verlauf des Films eine sichere Zuordnung zwischen Darsteller*in und Stimme zu garantieren. Des Weiteren beschreibe ich möglichst detailgenau und nachvollziehbar, was an Filmbildern vorhanden ist. Dabei wähle ich aus, welche Informationen wesentlich für das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit der Handlung sind. Der Umfang des Beschreibbaren richtet sich hier nach der Länge der Pausen zwischen den Dialogen und der Möglichkeit, den Text der Audiodeskription an weitere Geräusche und die Filmmusik anzupassen. Szenenwechsel werden ebenfalls angeführt.
Bei der Erstellung der Filmbeschreibungen ist der persönliche Gestaltungsspielraum sehr groß, vor allem was stilistische Aspekte angeht. Dabei achte ich darauf, dass die Filmhandlung für die blinden und sehgeschädigten Zuschauer*innen nachvollziehbar bleibt und keine für das Verständnis wesentlichen Elemente ausgelassen werden. Dies wird nach Erstellung des Skripts durch eine Abnahme mit blinden Redakteur*innen gewährleistet, zumeist in Zusammenarbeit mit Jonas Hauer.